Masern, Mumps und Röteln (MMR): Was sollte ich darüber wissen?

Masern sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, welche zu schweren Komplikationen führen kann. Diese Krankheit wird durch das Masernvirus verursacht. Sie wird durch Tröpfchen übertragen, wenn eine Person mit Masern hustet oder niest. Masern können alle Altersgruppen betreffen, daher ist es wichtig, sich zu schützen.

• Mittelohrentzündung (Otitis media)
• Lungenentzündung (Masernpneumonie; 10 bis 60 auf 1000 Fälle)
• Hirnentzündung (Enzephalitis; 1 auf 1000 Fälle)

Gelegentlich führen Masernkomplikationen zum Tod. Eine spezifische Therapie gegen das Virus gibt es nicht. Es können lediglich die Symptome gelindert werden.

Masern werden vielfach noch als harmlose Kinderkrankheit angsehen, obwohl sie eine Erkrankung mit zum Teil schweren Komplikationen darstellt und in jüngster Zeit auch zunehmend junge Erwachsene (meist ungeimpfte) betroffen sind. Weltweit starben 2018 nach Schätzung der WHO gegen 140'000 Personen an Masern. Vor Einführung der Impfung waren die Masern weltweit eine Kinderkrankheit, an der fast alle Kinder erkrankten. Seit Einführung der Impfung ist sie stark zurückgegangen, und konnte in vielen Regionen und Kontinenten vollständig zum Verschwinden gebracht werden.

Die Schweiz registriert hingegen weiterhin Masernerkrankungen. In manchen Epidemiejahren nach dem Jahr 2000 stieg diese Zahl auf über 2000 Erkrankte.

In Industrieländern sterben heutzutage noch etwa 1 bis 3 Erkrankte pro 10'000 Masernfälle. In Entwicklungsländern jedoch liegt die Sterblichkeit oft bei 300-500 pro 10'000 Masernfälle. In manchen Ländern liegt sie noch darüber.

Mumps ist eine meist gutartige harmlos verlaufende Erkrankung, welche sowohl Kinder wie auch Erwachsene betreffen kann. Allerdings ist auch Mumps nicht immer komplikationslos. So kann Mumps bei etwa 20-30% der betroffenen Männer zu einer Hodenentzündung führen.

• Nach der Pubertät:
  • Hodenentzündung (meist einseitig, bei etwa 20-30% der erkrankten Männer) und als seltene mögliche Folge Unfruchtbarkeit (Sterilität)
  • Eierstockentzündung (bei 5% der erkrankten Frauen)
• Erste drei Monaten einer Schwangerschaft: Risiko einer Fehlgeburt (Mumps führt aber zu keinen Missbildungen beim Kind)
• Allgemeine Komplikationen: Hörschäden, virale Hirnhautentzündung, Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Eine spezifische Therapie gegen das Virus gibt es nicht. Es können lediglich die Symptome gelindert werden.

Mumps ist eine fast weltweit auftretende Krankheit. Die Infektionen treten gehäuft in den Winter- und Frühlingsmonaten auf.

Aufgrund der hohen Durchimpfungsrate erkrankten in der Schweiz in den letzten Jahren weniger als 1000 Personen pro Jahr an Mumps.

Röteln sind eine hochansteckende Infektionskrankheit, welche durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Sie kann zu Fehlbildungen während der Schwangerschaft oder auch zum Tod des Kindes im Mutterleib führen.

• Infektion in den ersten 6 Wochen der Schwangerschaft: mehr als 50% der Föten mit Rötelnviren infiziert. Eine Infektion des Fötus kann unbemerkt bleiben (keine klinischen Symptome) oder zu schweren Schäden an Innenohr, Gehirn, Herz, Augen oder anderen Organen führen.
• Die Folgen: Schwerhörigkeit, Herzfehler, Augenfehlbildungen, offener Rücken, sowie Frühgeburt oder Fehlgeburt können die Folge sein.

Frauen mit Kinderwunsch sollten daher unbedingt ihren Röteln-Impfstatus überprüfen lassen.

Röteln kommen praktisch weltweit vor, wobei u.a. Teile von Nord- und Südamerika als Röteln-frei gelten.

Vor Einführung der Impfung erkrankte praktisch überall auf der Welt ein Grossteil der Menschen bereits in der Kindheit an den Röteln.

In der Schweiz werden dank der Impfung gegenwärtig weniger als fünf Rötelnfälle pro Jahr gemeldet.

Glücklicherweise können Sie sich und Ihre Familie mit einem Impfstoff vor allen drei Krankheiten auf einmal schützen.

Die Impfung gegen MMR besteht aus 2 Dosen und wird mit 9 Monaten (1. Dosis) und 12 Monaten (2. Dosis) für alle Säuglinge empfohlen.

Eine Nachholimpfung wird für diese Gruppen empfohlen:

• Kinder
• Jugendliche
• Nach 1963 geborene Personen
• Frauen im gebärfähigen Alter vor einer Schwangerschaft oder Frauen, die vor kurzem entbunden haben.

Eine Impfung mit zwei Dosen bietet in der Regel einen lebenslangen Schutz gegen alle drei Krankheiten.

Während der Schwangerschaft darf aus Sicherheitsgründen nicht mit MMR geimpft werden.